Fragen zum Hygienespeicher

  • Hallo,

    ich habe mir eine Panasonic Aquarea LT Hydraulik-Splitwärmepumpe, 9 kW, Hydromodul, Gen. L bestellt um damit drei Wohneinheiten zu beheizen (wird morgen geliefert). Bzgl Heizung ist eigentlich alles klar.

    Für Warmwasser wollte ich einen 1000 Liter TWL Hygienespeicher, Hygiene-Kombispeicher Typ KE 1079, Iso-A bestellen. Wegen Vermietung muss ich die Austrittstemperatur ≥ 60°C einhalten. Außerdem darf die Minimaltemperatur im Warmwasserverteilnetz bzw. der Zirkulationsleitung 55°C nicht unterschreiten. Die Gen.L kann zwar bis 75 Grad, dürfte aber derzeit viel teurer als mit Gas sein (Photovoltaik nicht möglich). Daher wollte ich das Brauchwasser mit einer vorhandenen 10kW oder 24kW Heizwerttherme Bj2019 beheizen. Die 10kW ist bereits an der passenden Stelle verbaut und hat derzeit einen kleinen 150L Speicher dran. Für die Verwendung der 24kW müsste ich erst die 10kW gegen die 24kW austauschen und von Durchlauferhitzerprinzip auf Speicher umbauen (oder die Heizkreisanschlüsse nehmen). Zweiter Grund für die Aufteilung wäre die Abrechnung, das bekomme ich nach meinen Infos nicht sauber zwischen Warmwasser und Heizung getrennt. Das Warmwasser wird für mehr Wohneinheiten verwendet (4 Wohneinheiten, langfristig evtl mehr. Zwei 2-Personen Einheiten mit Badewanne (200L und 260L) und Dusche. Zwei 1-Personen Einheiten mit Dusche, daher sollten 400L passen).

    Noch zu erwähnen: hartes Wasser (22)


    Jetzt meine Fragen:

    Zapfwasser / Speichertemperatur- TWL gibt bei diesem 1079 (1000Liter) Modell die Schüttleistung mit 405L an bei WW mit 45°C, 24kW Kesselleistung, 65Grad Speichertemperatur und 10°C Kaltwasserzulauf. Ich muss ja die 60Grad Austrittstemperatur einhalten. Heißt das, dass dies gar nicht möglich ist? Falls dem tatsächlich so ist beerdige ich das Thema Hygienespeicher und gehe auf einen ganz normalen Brauchwasserspeicher wie z.B. diesen hier https://shwt-warmwasserspeicher.de/400-Liter-Hoch…ung-und-Versand. Diesen könnte ich halt auch mit Wärmepumpe verwenden falls das irgendwann interessanter wird. Falls Ihr mir einen normalen Speicher empfehlt dann gerne auch Alternativen nennen.

    Zirkulationsleitung (falls Hygienespeicher nicht durch die erste Frage bereits ausgeschlossen ist, für einen normalen Speicher ist alles klar) – ich habe zwei Zirkulationsleitungen, diese muss ich leider auch wieder anschließen. Jetzt gibt es vom Hersteller TWL das Warmwasserzirkulationssystem WZS 100 was preislich mit über 500€ reinhaut und die Zirkulationsleitung einfach in den Kaltwasseranschluss vom Hygienespeicher einspeist. Es gibt aber auch wesentlich günstigere für 155€ https://shop.solarprofi-24.de/speicher/zubeh…llrohr-speicher.

    Die günstigere Lösung jedoch per Lanze in den Warmwasseranschluss einspeist kapiere ich nicht so ganz. Am Kaltwasseranschluss würde es doch das gesamte Wellrohr durchlaufen und so wieder auf volle Speichertemperatur erwärmt werden?!? Den Verbrühschutz brauche ich nicht, da keine Solarthermie oder sowas. Bei der TWL Lösung erkenne ich nicht ob dieses das Zirkulationswasser in den Warmwasser oder Kaltwasseranschluss vom Wellrohr einspeisen würde.

    Hat jemand von Euch Erfahrung mit solchen Wellrohr Hygienespeichern und Zirkulationsleitungen? Evtl alternative Empfehlungen?

    Einmal editiert, zuletzt von MarcS (5. Februar 2025 um 19:53)

  • Hallo Marc,

    ich würde die Anlage Grundlegend erstmal so einfach wie möglich halten. Deine Wärmepumpe hat eine ausreichend hohe Vorlauftemperatur, um einen "normalen" warm Wasserspeicher welcher für Wärmepumpen geeignet ist, mit den benötigten Temperaturen zu betreiben. Das gesparte Geld, dann lieber wenn noch nicht vorhanden, in eine Photovoltaikanlage investieren, was dann auch die Heizkosten der Wärmepumpe weiter senkt.

    Grüße Sven

  • Danke für die Antwort.

    Photovoltaik geht leider nicht wegen Denkmalschutz bzw nur mit Solarziegeln was unbezahlbar ist.

    Technisch geht das Warmwasser über WP da diese bis 75Grad kann. Aufgrund der hohen geforderten Temperaturen ist aber sicherlich über Gas viel billiger. Außerdem müsste ich dann zwei Wärmepumpen verwenden, da ich sonst nicht bestimmen kann wieviel kWh in die Brauchwassererzeugung und wieviel in die Heizung geflossen ist. Rest kann ich über Wärmemengenzähler und Warmwasserzähler bestimmen. Daher wollte ich für Warmwasser die Gasheizung recyceln bis in ein paar Jahren entweder eine technisch bessere Lösung oder ein geänderter rechtlicher Rahmen vorhanden ist.

  • Da möchte jemand was tun und dann wird man wegen Denkmalschutz ausgebremst.... Das ist alles nur noch eine Lachnummer, wenn es nicht so traurig wäre. :rolleyes:

    Im Grund bleibt dir dann leider nur die hybrid Geschichte um die Kosten im Rahmen zu halten. Da würde ich aber nicht nur an das warm Wasser denken. Wenn der Bivalenzpunkt der Wärmepumpe überschritten ist sollte alles nur noch über die Gasheizung laufen.

    Grüße Sven

  • Das mit dem Denkmalschutz ist so ne Sache. Wenn man damit das Haus verschandelt finde ich das auch nicht gut. Wobei ich die Fassade viel wichtiger finde wie das Dach in 14m Höhe. Derzeit ein Eternitdach (sicherlich auch was Asbest dabei was in den 70ern mal erneuert wurde). Klassische Aufdachanlagen über Schiefer/Eternit bin ich kein Fan davon da mal zerbrochene Schieferplatten nicht entdecken kann was schwerwiegende Folgen gerade im Altbau haben kann. Ich werde evtl minimal was mit "Balkonkraftwerken" auf Dachgauben und an einer versteckten Stelle der Fassade machen können, aber das war es dann auch. Wir reden vielleicht von insgesamt 4 Modulen. Das ist für ne Wärmepumpe eher ne Lachnummer.

    Und 6-stellige Beträge für ne Dachsanierung klappt nur mit Eurojackpotgewinn...

    Ja Gastherme bei niedrigen Temperaturen auch für die Heizung verwenden wäre nett, wie bei der Wärmepumpe hab ich dann aber auch wieder das Problem der Abrechnung. Ich muss sagen können welche Kosten für die Warmwassererzeugung entstanden sind um diese dann über die Warmwasserzähler verteilen zu können.

  • Du kannst mit dem Wärmemengenzähler erfassen wieviel Energie zB in den Brauchwasserspeicher geflossen ist. Zumindest bei der Wärmepumpe weiß ich aber nicht wieviel kWh dafür verbraucht wurden. Für Brauchwasser dürfte aufgrund der hohen Temperatur von 60-65Grad der Verbrauch deutlich höher bzw der Betrieb deutlich ineffizienter sein. Während der Heizungsbetrieb mit ca 35Grad Vorlauf sehr effizient ist. Daher dürften die Kosten je kW Wärme deutlich unterschiedlich aber nicht messbar sein. Oder hab ich irgendwo einen Denkfehler?

  • Ja, du liegst da schon richtig und es ist auch nicht ganz so einfach. Eine genaue Abrechnung ist da momentan auch technisch nicht möglich. Du musst den Strom zur Wärmepumpe über einen eigene Stromzähler messen und bei der Gasheizung läuft es ja über den Gaszähler. Jetzt den gesamten Energieverbrauch Strom und Gas für die Heizung anteilig über die gemessenen Verbräuche an den Wärmemengenzähler umlegen, also ausrechnen. Wenn du da auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du dir einen Dienstleister wie Ista, Techem oder Thura für die Abrechnung suchen.

    Die Wärmepumpen können dir auch anzeigen wie viel Strom für warm Wasser und Heizbetrieb verbraucht wurde, dies sind aber keine geeichten Messungen.

    Grüße Sven

  • Was ich meinte ist folgendes: Bei Deiner Annahme würde es voraussetzen, dass die Wärmepumpe pro kW Wärme auch immer eine bestimmte Menge Strom (kWh) verbraucht. Bei der Wärmepumpe gibt es aber einmal tageszeitabhängige Schwankungen aufgrund der schwankenden Außentemperatur, denke mal diese könnte man noch ignorieren. Es macht aber einen riesen Unterschied ob die Wärmepumpe 65Grad fürs Brauchwasser zur Verfügung stellt (Scop wahrscheinlich nur bei 2 oder so) oder für die Heizung mit 35Grad (Scop bei etwa 5). Wüsste gerade nicht wie ich das gematcht bekomme...

    Bei der Heizwert-Gasheizung würde ich jetzt vermuten, dass die Kosten pro kW Wärme sich zwischen 35Grad und 65Grad nicht groß unterscheiden.

  • Hab nochmal eine Frage zur Größe eines normalen Brauchwasserspeichers. Irgendwie mag ich meinen Berechnungen nicht glauben.

    Ich habe nach DIN 4708-2 berechnet und auch mit dem Buderus Tool. Mit beiden komme ich auf über 700L Speichergröße und das kommt mir verdammt groß vor.

    Nach DIN 4708-2 komme ich auf N= 8,285. N = ((8,7 x 19400) /(3,5*5820)

    Mit dem Buderus Rechner komme ich auf 800L.


    Wenn ich mit 8,7 Personen rechne und für jeden 35Liter annehme komme ich auf 304L. Also extrem viel weniger als nach DIN oder Buderus. Und die 8,7 Personen sind hoch gegriffen. Bauchgefühl war ich zwischen einem 400 und 500L Speicher am Schwanken.


    Vielleicht noch ein paar mehr Details:

    Mehrfamilienhaus, es geht um 4 Wohnungen. Wegen den Legionellenvorschriften 60°C im Speicher. Beheizt vorzugsweise mit 10kW Heizwertherme, wenn erforderlich Umbau auf 24kW Heizwert (beide Geräte vorhanden). Diese Gasthermen sind dann ausschließlich für Warmwasser, Heizung erfolgt über Wärmepumpen.

    Zwei kleine 1-Zimmer Wohnungen nur mit Dusche. Bei der DIN muss ich mit 2 Personen rechnen, Einzelbelegung ist aber realistischer

    Eine 2-Zimmer Wohnung, max 2 Personen. Hier ist eine Dusche und eine Badewanne verbaut. 2-Personen Badewanne mit 260L.

    Eine 3 Zimmer Wohnung. max 2 Personen ggf ein Kind. Hier ist eine Dusche und eine normale Badewanne verbaut (vermutlich 160L).

    Alle Duschen mit 6L/min Handbrause und einer Kopfbrause mit unbekanntem Durchfluss, sollte aber auch nicht soviel sein.


    Warum liegen die Berechnungen so extrem auseinander? Hab ich einen Denkfehler? Hab Angst vor Gammelwasser wenn der Speicher zu groß ist...

  • Baust du die Heizung alleine, oder hast du einen Fachmann an der Hand?

    Wie groß war der Speicher früher?

    Ein 400L Speicher sollte bei der Personenzahl locker bei einem hohen Wasser verbrauch ausreichen, selbst wenn in allen Wohnungen gleichzeitig geduscht wird. Was sehr wahrscheinlich nie vorkommen wird. Wenn man von 30L pro Kopf ausgeht sollten sogar 300L reichen.

    Warum die Berechnungen abweichen kann ich dir nicht sagen.

    Grüße Sven

  • Ja ich baue die Heizung selber. Das ist sozusagen ein Neubau im Altbau, daher gibt es keinen alten Speicher. Bisher hatte die Etage eine Einheit mit Gasheizung im Durchlauferhitzer Prinzip. Jetzt sind drei Einheiten daraus geworden und es wird noch eine weitere Wohnung an Warmwasser angebunden.

    Wird ein 300L Speicher werden und dafür gezielt eher kein teurer. So tut es nicht so weh falls ich ihn nach ein paar Jahren ggf gegen einen größeren austausche

  • Ok,

    dir ist bewusst das du für die Abnahme der Gasheizung eine Unternehmererklärung benötigst und es bei der Wärmepumpe zwecks Garantie und Gewährleistung zu Problem kommen wird, wenn diese nicht vom Fachmann montiert wurde?

    Der 300L Speicher sollte reiche, er sollte nur für die Wärmepumpe geeignet sein.

    Grüße Sven

  • Ja ist mir bewusst. Gasheizung kein Problem da ich nur an die Wasseranschlüsse dran gehe. Nur falls Umbau von der 10kW auf die 24kW brauch ich ne Abnahme. Mach ich aber schon aus Eigenschutz, an Gasleitungen mach ich nix...

    Gewährleistung bzgl Wärmepumpe ist mir auch klar. Nach der unterirdischen Leistung von Enpal, Thermondo & Co und völlig überzogenen Preisen selbst nach Förderung habe ich mich bewusst für Eigenleistung entschieden... Eigentlich wollte ich mich aus Zeitmangel gar nicht in das Wärmepumpenthema rein arbeiten...

    Jetzt mach ich's halt selber. Das hier ist nur der erste Streich, zwei weitere WP folgen dieses Jahr noch... Ich hab auch schon ne komplette Heizungsanlage mit Brauchwasserspeicher vor 10 Jahren gebaut und nur die Endabnahme/ Gas machen lassen. Die Anlage läuft völlig problemlos und damals hab ich noch gelötet... Mit dem Verpressen ist das alles doch deutlich einfacher...