Gluckern in Heizkörper und Druckproblem

  • Ich bin neu hier in diesem Forum und grüße zunächst alle die das hier lesen mit einem herzlichen "Hallo"

    Gleich vorab - wie vermutlich viele hier bin ich kein Heizungsexperte. Behaupte aber von mir, dass ich technisch etwas begabt bin, keine zwei linken Hände habe und technisch logische Zusammenhänge nachvollziehen kann, sofern es mein Verstand zulässt. Von Dingen, die ich nicht verstehe und die mir zu gefährlich erscheinen, lasse ich selbstverständlich die Finger und überlasse das Fachleuten. Ich spreche dies nur an, weil es bei meiner Frage um eine Gastherme geht und nicht der Eindruck entstehen soll, dass ich daran herumreparieren will. Ich will lediglich das Problem verstehn bzw. analysieren um dann auch gezielt den Reparaturauftrag erteilen zu können.

    Ich habe, nachdem bei meiner Wolf Brennwerttherme kürzlich der Wärmetauscher getauscht worden ist, folgendes Problem. Wobei das natürlich auch Zufall sein kann, dass es genau ab diesem Zeitpunkt nun auftritt. In meinen Heizkörpern gluckert es, obwohl ich schon mehrfach entlüftet habe. Die Entlüftung der Heizkörper habe ich so wie in vielen Beiträgen beschrieben durchgeführt. Also alle Ventile auf, warten, Heizung aus, warten, vom Keller bis zum zweiten Stock der Reihe nach entlüften.

    Der Höhenunterschied zwischen Therme und oberstem Heizkörper beträgt ca. 8 Meter. Mit einem Aufschlag von 0,5 bar liegt der Druck im Heizsystem daher bei 1,3 bar. Der Druck liegt an, wenn alle Heizkörperventile geschlossen sind. Drehe ich nun im ersten Stockwerk einen Heizkörper auf, gluckert es. Drehe ich einen weiteren Heizkörper in diesem Stockwerk auf, gluckert es auch hier und bei dem anderen auch. Drehe ich im zweiten Stockwerk zwei Heizkörper auf, ist das Gluckern an allen Heizkörpern weg. Das Manometer zeigt an der Therme nun 2,1 bar an. Der Druck ist also um 0,8 bar gestiegen. Was mir noch aufgefallen ist - zum Druckausgleichsbehälter geht eine Wasserleitung. Diese bleibt kalt, während die anderen Leitungen im Heizkreislauf warm bzw. heiß werden.

    Ihr habt bestimmt eine Idee, wo hier das Problem liegt bzw. was defekt ist. Ich selbst tippe auf den Ausdehnbehälter. Ich habe in einem Forum schon gelesen, dass man den abklopfen soll um zu hören, ob er unterschiedlich hohl klingt. Das Problem ist, dass der Ausdehnungsbehälter bei meiner Therme ganz hinten an der Wand hinter dem Brenner sitzt und man da nicht ran kommt. Oben rechts hat der Behälter unter einer Kappe ein Autoreifenventil. Hab aber keine Ahnung, ob man da was testen kann.

    Also wie gesagt, ich bin für jeden Tipp dankbar. Wünsche euch noch ein schönes Pfingstwochenende.

    Viele Grüße

    Rainer

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  • Hallo Rainer,

    da die Heizkörper nicht mehr gluckern wenn der Anlagendruck höher ist wie von dir eingestellt, ist deine Einstellung des Anlagenduck anscheinend zu gering. Hier könnte auch der Manometer einen falschen Wert anzeigen. ;)

    Wenn der Anlagendruck beim Erwärmen der Anlage stark ansteiget, deutet dies auf ein falsch ausgelegtes, eingestelltes oder defektes MAG hin.

    Du solltest den Manometer und das MAG überprüfen/lassen und den Vordruck am MAG entsprechend der Anlage Gegebenheiten einstellen.

    Grüße Sven

  • Hallo Sven, vielen Dank für die Begrüßung und Deine Antwort. Das kann ich selbst natürlich nicht machen. Ich rufe am Montag den Monteur an, der kürzlich den Wärmetauscher ausgetauscht hat. Ich könnte mir natürlich auch aus dem Baumarkt ein Manometer mit passendem Flexschlauch (3/4 Gewinde) holen und am Wassernachfüllanschluss anschließen. Aber wenn der Monteur eh kommen muss um das MAG zu prüfen, kann ich mir das auch sparen. Noch eine kurze Frage - liegt der Druckanstieg von 1,3 bar auf 2,1 bar wenn alle Heizkörper aufgedreht werden und die Heizung damit anfängt zu heizen eigentlich noch im Normbereich ?

    Viele Grüße und nochmals vielen Dank

    Rainer

    • Hilfreichste Antwort

    Hallo Rainer,

    der Druckanstieg ist zu hoch. Dein Heizungsbauer soll das MAG prüfen, gegebenenfalls den Vordruck anpassen und dies bei der Jährlichen Wartung wiederholen. Dies wird leider häufig bei der Wartung vernachlässigt, ist aber für die Druckhaltung sehr wichtig.

    Als Faustregel gilt. Der Vordruck im MAG sollte der Statische Höhe der Anlage entsprechen. Der Anlagendruck sollte anschließend 0.3bar höher sein wie der Vordruck des MAG.

    Beispiel: Bei einer Anlage mit einer Statischen Höhe von 13m. Hier sollte der Vordruck am MAG auf 1,3bar eingestellt sein und die Anlage mit einem Druck von 1,6bar betrieben werden. 1bar entspricht 10m Wassersäule. 1,3bar wären 13m Wassersäule, etc..

    Bei Anlagen unter 10m Statischer Höhe sollte der Vordruck des MAG jedoch auf mindestens 1bar eingestellt und die Anlage auf 1,3bar gefüllt werden. Dies soll unter anderm Pumpen in der Anlage schützen, da diese einen mindest Ansaugdruck benötigen. Ist dieser nicht gewährleistet, kann die Pumpe z.B. durch Kavitation schaden nehmen.

    Grüße Sven

  • Hallo Sven, ich bin´s wieder. Heute hat der Heizungsmonteur ein neues MAG installiert. Bei meiner Brennwerttherme sitzt das MAG direkt an der Wand hinter der Therme. Ist also sozusagen eingebaut. Der Heizungsmonteur meint, dass es für unser Haus mit 10 Heizkörpern eigentlich zu klein wäre (hat bisher 12 Liter). Daher wurde jetzt ein neues MAG (35 Liter) unterhalb der Therme mit einem T-Stück angeschlossen, da wo bisher der Wasserfüllanschluss bzw. Füllhahn war. Das bisherige MAG ist noch drin und auch noch angeschlossen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es abgeklemmt werden muss bzw. zumindest die Leitung zum alten MAG mit einem Blindstopfen verschlossen werden muss. Daher jetzt meine Frage - ist das so okay ?

    Danke vorab und viele Grüße

    Rainer

  • rakadami 24. Juli 2024 um 19:46

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  • Hallo Sven, abermals vielen Dank für Deine Antwort. Wenn das so okay ist, dann bin ich zufrieden. Ich hab mir halt gedacht, wenn das alte MAG defekt ist (z.B. die Membran gerissen ist oder sonst irgendwie durchlässig ist) dann fließt ja auch immer wieder Wasser aus dem Heizkreislauf in den Bereich vom alten MAG, in dem sich normalerweise der Stickstoff zum Druckausgleich befindet und der Druck im System dann auch wieder nicht stabil gehalten wird. Ich kann ja mal testen, wenn ich am alten MAG den Stift vom Einfüllventil drücke, ob da Wasser kommt. Am neuen MAG, das jetzt 35 Liter hat, hat der Monteur 0,98 Bar draufgeschrieben.

    Wegen Deiner eigentlichen Frage bzw. Bitte - Der Anlagendruck scheint aktuell stabil bei 1,5 Bar zu liegen. Also immer der identische Druck. Egal ob alle Heizkörper aufgedreht sind oder alle zu oder nur ein paar auf und die anderen zu. Das war vor der Installation des neuen MAG anders. Was aber geblieben ist, ist das plätschern in den Heizkörpern, wenn nicht mindestens 4 Heizkörper, von insgesamt 10 Heizkörpern, aufgedreht sind.

    Insbesondere im Erdgeschoss ist dieses Plätschern immer noch zu hören. Denke ich falsch ? ich denke nämlich, da wo das Wasser plätschert muss doch auch Luft sein. Das Wasser muss ja sozusagen irgendwo ins Leere fallen um das Geräusch des Plätschern auszulösen. Denke ich da falsch ?

    Ich habe jetzt schon mehrfach entlüftet, aber es kommt keine Luft mehr. Ich bin echt ratlos. Die Heizkreislaufpumpe wurde auch schon getauscht. Das Problem besteht, seit wir den Wärmetauscher haben wechseln müssen. Vorher war noch alles okay.

    Danke vorab, an alle die das Lesen und sich mit meinem Problem beschäftigen. Bin wirklich für jeden Tipp dankbar. Heute Abend will ich trotz der hohen Temperaturen nochmal die Heizung in Betrieb nehmen und dann, nachdem sie eine Stunde gelaufen ist, wieder ausschalten, 30 Minuten warten und dann nochmal Heizkörper für Heizkörper entlüften. Auch wenn ich jetzt schon weiß, dass da keine Luft mehr kommt.

    Hatte auch schon die Idee, ob es vielleicht an den Ventilen liegt. Aber dass die Ventile zeitgleich bei mehreren Heizkörpern kaputt gehen ist doch mehr als unwahrscheinlich.

    Viele Grüße

    Rainer

  • Hallo Rainer,

    hast du mal eine Wasserwaage auf die Heizkörper gelegt und geschaut ob die Heizkörper gerade sind, oder leicht zum Entlüftungsstopfen ansteigen? Wenn die Heizkörper zum Ventil ansteigen, kann es sein das du die Luft nicht raus bekommst am Entlüftungsstopfen.

    Grüße Sven