Brötje bbk evo 22 22i

  • Hallo an alle Fachleute hier im Forum.

    Ich habe eine neue Brötje bbk evo 22 22i und Fragen zur Steuerung.

    Mein Heizungsbauer lässt mich hängen und meldet sich nicht.


    Frage 1:

    Es fängt schon damit an, dass ich nicht feststellen kann, welche Heizkreise was steuern.

    In der Konfiguration unter 5710, 5715, 5721 ist der Heizkreis 1 auf "ein" und die HK's 2+3 auf "aus" gestellt. Für die HK 2+3+5 sind aber Schaltzeiten eingetragen. Müssen diese Zeiten jedes mal mitgeändert werden, wenn die Zeiten für HK 1 (ich nehme mal an, der ist für die Heizung) geändert werden ?


    Frage 2:

    Für die Heizung zeigt mir das Display der Anlage optisch mit einem Balken die Schaltzeiten an (siehe Bild 1, die Heizung läuft eigentlich durch, die Lücke wurde nur zu Testzwecken eingefügt).

    Bild1

    Für das Warmwasser wird aber etwas Falsches angezeigt. Wenn ich im Zeitprogramm 4/TWW z.B. drei Heizphasen einstelle (siehe Bild2)

    Bild2

    wird im laufenden Betrieb bzw. durch Drücken der Infotaste ein durchgehender Balken für die Warmwasseraufbereitung angezeigt (Bild3.jpg).

    Ist das normal ?

    Die Parameter für die Trinkwasseraufbereitung sind wie folgt eingestellt:

    Frage 3:

    Wird das Warmwasser nach Unterschreiten des Reduziertsollwerts auf den Nennsollwert oder den Nennsollwert Maximum aufgeheizt? Mir kommen meine Werte immer ziemlich hoch vor, deshalb habe ich diese mal niedriger eingestellt. (Wie man in Bild 3 sieht, liegt die Temperatur während der Heizphase bei 55,7 Grad, obwohl der Nennsollwert auf 45 Grad reduziert wurde).


    Frage 4:

    Man hat mir eine relativ schwache Zirkulationspumpe für die Warmwasserzirkulation eingebaut (es war gerade keine stärkere zur Verfügung) und gesagt, wenn es an einer Abnahmestelle sehr lange dauert, bis Warmwasser ankommt, solle ich mich melden, denn dann müsse die Pumpe gegen eine stärkere getauscht werden. Wie kann ich denn jetzt feststellen, wann diese Pumpe läuft? Unter Pos. 1660 ist eingetragen, dass die Zirkulationspumpe bei "Trinkwasser Freigabe" läuft.

    Unter Pos. 1620 ist eingestellt, dass die Trinkwasser Freigabezeiten durch das Zeitprogramm 4/TWW vorgegeben werden. Demnach müsste doch die Umwälzpumpe nur laufen, wenn das Zeitprogramm4/TWW aktiv ist, oder muss ich dieses in Pos. 1660 noch zusätzlich von "Trinkwasserfreigabe" auf "Zeitprogramm4/TWW" umstellen?

    (Oder läuft diese Pumpe als Heizkreis 3 oder 5 und muss darüber gesondert geregelt werden ?)


    Frage 5:

    Meine Außenfühlertemperatur liegt permanent 2,5 Grad über der tatsächlichen Außentemperatur. Ich werde das wohl über eine Veränderung der Heizkennlinie auffangen. Aber könnte ich auch unter der Prog.-Nr. 6100 ändern? Muss ich dann +2 oder -2 Grad einstellen?


    Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

  • Hallo Heinz,

    ich versuch mal dir die Fragen zu beantworten.

    Frage 1:

    Es fängt schon damit an, dass ich nicht feststellen kann, welche Heizkreise was steuern.

    In der Konfiguration unter 5710, 5715, 5721 ist der Heizkreis 1 auf "ein" und die HK's 2+3 auf "aus" gestellt. Für die HK 2+3+5 sind aber Schaltzeiten eingetragen. Müssen diese Zeiten jedes mal mitgeändert werden, wenn die Zeiten für HK 1 (ich nehme mal an, der ist für die Heizung) geändert werden ?

    Hier wäre erstmal die Frage wie viele Heizkreise wirklich vorhanden sind. Aber in der Regel kann jeder Heizkreis individuell eingestellt werden. Daher müssen die Einstellungen (Schaltzeiten, Temperaturen, etc) auch für jeden aktiven Heizkreis eingestellt werden. Wenn du jetzt den Heizkreis 2 einstellst hat dies also keinen Einfluss auf Heizkreis 1 und umgekehrt.

    Frage 2:

    Für die Heizung zeigt mir das Display der Anlage optisch mit einem Balken die Schaltzeiten an (siehe Bild 1, die Heizung läuft eigentlich durch, die Lücke wurde nur zu Testzwecken eingefügt).

    Überprüfe mal ob wie auf Bild 1 diese Einstellung für alle Wochentag so eingestellt sind. Auf dem Bild hast du die Einstellung für Samstag ausgewählt. Bei den Parametern für das Trinkwasser den Parameter 1612 bitte auf Standardwert 45°C zurückstellen.

    Frage 3:

    Wird das Warmwasser nach Unterschreiten des Reduziertsollwerts auf den Nennsollwert oder den Nennsollwert Maximum aufgeheizt? Mir kommen meine Werte immer ziemlich hoch vor, deshalb habe ich diese mal niedriger eingestellt. (Wie man in Bild 3 sieht, liegt die Temperatur während der Heizphase bei 55,7 Grad, obwohl der Nennsollwert auf 45 Grad reduziert wurde).

    Wann wurde die Wassertemperatur abgefragt, direkt nach dem herunternehmen der Einstellung von 55°C auf 45°C? Davon abgesehen würde ich die Trinkwasser Temperatur auf 55°C stehen lassen. Der spareffekt ist nicht wirklich vorhanden (Thema Mischwasser), aber das Risiko auf Bakterien wie Legionellen steigt immens. Die eingestellten Standardwert sind nicht ohne Grund so gewählt.

    Frage 4:

    Man hat mir eine relativ schwache Zirkulationspumpe für die Warmwasserzirkulation eingebaut (es war gerade keine stärkere zur Verfügung) und gesagt, wenn es an einer Abnahmestelle sehr lange dauert, bis Warmwasser ankommt, solle ich mich melden, denn dann müsse die Pumpe gegen eine stärkere getauscht werden. Wie kann ich denn jetzt feststellen, wann diese Pumpe läuft? Unter Pos. 1660 ist eingetragen, dass die Zirkulationspumpe bei "Trinkwasser Freigabe" läuft.

    Unter Pos. 1620 ist eingestellt, dass die Trinkwasser Freigabezeiten durch das Zeitprogramm 4/TWW vorgegeben werden. Demnach müsste doch die Umwälzpumpe nur laufen, wenn das Zeitprogramm4/TWW aktiv ist, oder muss ich dieses in Pos. 1660 noch zusätzlich von "Trinkwasserfreigabe" auf "Zeitprogramm4/TWW" umstellen?

    (Oder läuft diese Pumpe als Heizkreis 3 oder 5 und muss darüber gesondert geregelt werden ?)

    Was für eine Zirkulationspumpe wurde verbaut? Eine Wilo Nova Z15 z.B. sollte bei deiner Anlage locker ausreichen... Die Z-Pumpe Wahlweiße über die Trinkwasserfreigabe gleich Zeitprogramm4/TWW oder separat über Zeitprogramm 5 eingestellt werden. Zudem ist Laut Parameter 1661 die Z-Pumpe im Taktbetrieb.

    Zur Frage 5. Die Abweichung von 2,5°C ist nicht wirklich relevant. Wenn es Aber stört unter Parameter 6100 die Korrektur 2°C runter nehmen.


    Normaler weiße sollte dein Heizungsbauer die Einstellungen der Anlage nochmals überprüfen und entsprechend deiner Wünsche einstellen. Wenn man nicht direkt vor der Anlage stehet ist es schwierig Dinge zu beurteilen.

    Grüße Sven

  • Hallo Sven,

    vielen Dank für die Antworten.

    Mein Heizungsbauer kommt morgen vorbei, weil meine Heizung in den letzten Tagen zwei Störungen hatte und die Heizung kalt war. Ich werde ihn dann direkt fragen.

    Bezüglich der kalten Heizung konnte ich folgende Fehlerhistorie auslesen:

    Prog. 6800: 12:16, Fehler Historie 1, 110 Störabschaltung STB

    Prog. 6805: 428, Fehler SW Diagnosecode 1, FA Phase 1, 5

    Prog. 6810: 1216, Fehler Historie 2, 110 Störabschaltung STB

    Prog. 6815: 429, Fehler, SW Diagnosecode 2, FA Phase 2, 5.

    Mein Heizungsbauer meinte telefonisch vorab, ich müsse einen Heizkörper durchgehend auf Pos. 3 (ca. 20 Grad) stehen lassen, weil sonst die Wärme nicht ausreichend abgenommen wird.

    Ist es wirklich so, dass man zwangsläufig einen Raum heizen muss, den man gar nicht durchgehend warm haben will ? Wir haben einen Kamin, mit dem wir die Räume, in denen wir uns meistens aufhalten, warm bekommen. Muss ich jetzt, nur damit die Heizung nicht auf Störung geht, permanent in einen weiteren Raum Wärme abnehmen? Die Regelung muss doch den Brenner ausschalten, wenn keine Wärme abgenommen wird!

    Bei meiner alten Heizung hat das 32 Jahre lang problemlos funktioniert.

  • Hallo Heinz,

    die Aussage erachte ich ich für Blödsinn. Der Heizkörper schließt das Ventil wenn die ca. 20°C Raumtemperatur erreicht ist auch und somit gibt es auch keine Wärmeabnahme.

    Bei deiner neuen Heizung sollte es zu dem Punkt eigentlich auch nicht zu diesen Problemen kommen mit Übertemperatur. Ich gehe daher eher von anderen Problemen aus. Aber deine Heizungsbauer ist ja inzwischen schon da gewesen und sollte die Ursache gefunden haben.

    Grüße Sven

  • Hallo Sven,

    der Heizungsbauer war da und hat das Problem gelöst, in dem er die Heizkennlinie und den Sollwert der Heizung runtergedreht hat. Das hat auch funktioniert.

    Gesten aber hatten wir Gäste und ich habe, um das Esszimmer schön warm zu bekommen, den Sollwert auf 23 Grad hochgestellt. Als die Gäste gegangen waren, habe ich die Heizkörper zugedreht. Als ich dann etwa 1,5 Stunden später den Sollwert der Heizung wieder zurückstellen wollte, war diese schon wieder auf Störung gesprungen, Fehler 110.

    Sobald die Vorlauftemperatur der Heizung etwas höher ist und in den Räumen keine Wärme abgenommen wird, schaltet sich die Heizung auf Störung. Der Fehler ließ sich nicht mal über die Entstörtaste beheben, sondern ich musste die ganze Anlage ausschalten.

    Normalerweise muss doch die Anlage merken, dass keine Wärme abgenommen wird, einfach den Brenner abstellen und warten, bis die Wassertemperatur einen bestimmen Wert unterschreitet.

    Mein Heizungsbauer meinte, dass er ggf. einen Bypass mit einem Druckventil zwischen Vorlauf und Rücklauf einbauen müsse, falls das Problem weiterhin auftritt. Das wäre ein bekanntes Problem in Häusern, die zusätzlich mit einem Kamin heizen.

    Aber es kann doch nicht sein, dass eine moderne Heizung nicht in der Lage ist, die Wärmeabgabe entsprechend des Bedarfes zu reduzieren.

    Hast du noch eine Idee ?

    Danke und schöne Grüße

    Heinz

  • Hallo Heinz,

    du kannst versuchen den Sollwert Maximum von 85°C Standard auf 75°C zu reduzieren. Findest du in der Fachmannebene unter Kessel Menüpunkt 2212. Ansonsten würde ich erstmal den Vor und Rücklauffühler am Wärmetauscher tauschen.

    Was aber das optimale wäre, wäre alle Heizkörper auf fünf stellen und dann die Heizung über die Heizkurve einzustellen. Aber das benötigt Zeit und Geduld. Spart aber am Ende Gas und damit Geld.

    Grüße Sven